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Feierliche und ernste Töne beim Fest zum 70-jährigen Bestehen des Reutlinger Tierheims

Über 1.000 Besucher beim Fest zum 70-jährigen Bestehen des Tierheims. Rückblick und Mahnung: Die Tierschützer fordern eine Kastrationsschutzverordnung

Das Tierheim Reutlingen feierte mit einem bunten Programm.  FOTO: TIERHEIM
Das Tierheim Reutlingen feierte mit einem bunten Programm. FOTO: TIERHEIM
Das Tierheim Reutlingen feierte mit einem bunten Programm. FOTO: TIERHEIM

REUTLINGEN. Bei bestem Sommerwetter feierte das Tierheim Reutlingen am vergangenen Wochenende sein 70-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest, das über 1.000 Menschen aus der Region anzog. Zwei Tage lang wurde auf dem Tierheimgelände gefeiert, informiert, gestaunt, gelacht und auf Missstände aufmerksam gemacht.

Das vielfältige Programm reichte von einer Kunstausstellung über eine bunte Tombola und einen Flohmarkt mit Tierzubehör bis hin zu Hüpfburg und Kinderprogramm, es war für alle Altersgruppen etwas dabei. Kulinarisch sorgten verschiedene Essensstände, ein Cocktailwagen und ein Foodtruck für das leibliche Wohl der Gäste. Ein Highlight war das stimmungsvolle Abendprogramm mit dem Reutlinger Magier Andy Häussler, der mit seiner Zaubershow Jung und Alt in den Bann zog. Musikalisch wurde der Samstagabend von Joe Vox untermalt, der mit seinem Live-Auftritt für Gänsehautmomente sorgte.

Tierheim kommt an seine Grenzen

Der Festakt am Sonntag wurde von Christl Nossek-Lausecker, erste Vorsitzende des Tierschutzvereins Reutlingen, eröffnet. Sie blickte nicht nur auf sieben Jahrzehnte bewegte Tierheimgeschichte zurück, sondern sprach auch offen über die aktuellen Herausforderungen. 2024 mussten im Tierheim Reutlingen rund 1.900 Tiere betreut werden. Eine enorme Zahl, die die Kapazitäten und die finanzielle Belastbarkeit der Einrichtung an ihre Grenzen bringt.

Zentrale Themen ihrer Rede waren die dringend notwendigen Sanierungen am Tierheimgelände sowie die angespannte finanzielle Lage. »Uns fehlt schlichtweg das Geld«, so Nossek-Lausecker. »Wir brauchen dringend mehr öffentliche Mittel, um unsere Arbeit auch in Zukunft fortsetzen zu können.« Eindringlich forderte sie eine Kastrationsschutzverordnung für Reutlingen und das Umland, um dem weiterhin grassierenden Katzenelend mit kranken Kitten und überforderten Mutterkatzen nachhaltig entgegenzuwirken.

Prominente Unterstützer

Prominente Unterstützung erhielt das Tierheim an diesem Tag von mehreren Ehrengästen: Cindy Holmberg, Landtagsabgeordnete der Grünen, Roland Wintzen, Finanzbürgermeister der Stadt Reutlingen, Herbert Lawo, Ehrenvorstand des Landestierschutzverbands Baden-Württemberg, sowie Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes mit Sitz in Bonn, waren zu Gast. Schröder unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung einer verbindlichen Kastrationsverordnung und appellierte an die Stadt, diesen Schritt zu prüfen. Wintzen signalisierte, Gespräche über eine mögliche Kastrationsverordnung aufzunehmen. (eg)