REUTLINGEN. Wie lebt es sich im Ringelbach-Gebiet? Wo besteht Optimierungsbedarf? Und wie ist es generell um die Lebensqualität im Quartier bestellt? Antworten auf diese und sicherlich viele weitere Fragen rund ums Wohnen, Arbeiten und Einkaufen, um die infrastrukturelle Ausstattung und die Verkehrssituation erhofft sich die GEA-Lokalredaktion bei ihrer Stippvisite am kommenden Donnerstag, 24. April, von 17 bis 18 Uhr beim Lidl-Discounter Ecke Ringelbachstraße/An der Kreuzeiche.
Eines der »buntesten« Stadtviertel
Ziel der Vor-Ort-Recherche ist es mit den Einwohnern Eines der »buntesten« Stadtviertel Reutlingens ins Gespräch zu kommen. Bunt deshalb, weil die Bevölkerung hier einen Querschnitt der Stadtgesellschaft repräsentiert: mit Asylunterkünften, Behinderteneinrichtungen, Gewerbeansiedlungen und Sportstätten, mit Schulen, Kindergärten und Arztpraxen, Vereinsräumen, GWG-Immobilien, Einfamilienhäusern- und Wohnblocks.
Was Letztere betrifft, haben sie während der zurückliegenden fünfundzwanzig Jahre die Gemüter immer mal wieder stark erhitzt. Man denken diesbezüglich nur an das Areal »Unterm Georgenberg«, dessen bauliche Erschließung sogar zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt hatte. Grund der Aufregung: die als zu verdichtet empfundene Architektur, die mancher als »erdrückend« und »der Lebensqualität abträglich« empfand. Regelrecht »ausgemostet«, hieß es damals, werde das Gelände. Einer der Aktivisten sprach gegenüber dem GEA sogar von einer »empörenden Verdichtungsorgie für 1.200 Zuzügler« und von »gravierend negativen Auswirkungen auf die Verkehrssituation«: Georgen- und Untere Ringelbachstraße würden durch ein Mehr an Autos vollends zum Nadelöhr. Womit Dauerstau programmiert sei …
Trugschluss oder Tatsache? Haben sich die Befürchtungen bewahrheitet? Und wie hat sich nach Bezug der Neubauten die Situation auf dem ehemaligen Bihler-Areal entwickelt? Auch hier hatte sich eine BI formiert, die ABBA (Anwohner Bebauung), aus deren Mitgliederreihen teils heftige Kritik geäußert wurde. Auch hier waren es in erster Linie die »bauliche Verdichtung« und »Verkehrszunahme«, die von Nachbarn und Bürgern aus dem (erweiterten) Ringelbach moniert wurden.
140 Wohneinheiten, so der damalige Tenor, seien zu viel des Guten, weil diese vermutlich 280 zusätzliche Pkws nach sich ziehen würden und das Ringelbachgebiet darob auf einen Verkehrskollaps zusteuere.
Spannend deshalb, zu erfahren, wie die Situation heute wahrgenommen wird. Und spannend außerdem, zu erfahren, ob die Anwohner mit der infrastrukturellen Ausstattung ihres Quartiers zufrieden sind. Etwa in puncto Nahversorgung. Als nämlich Anfang 2018 durchsickerte, dass der etablierte Vollsortimenter Edeka seine Türen schließen wird, kam das im Ringelbach gar nicht gut an. Umso weniger, als den Konsumenten mit ihm auch Metzger und Bäcker abhanden kamen, die als Shop-im-Shop-Konzept in den Lebensmittler räumlich integriert waren. (GEA)