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Aktuell Einsatz

Großbrand auf dem Alba-Gelände in Metzingen

Auf dem Wertstoffhof von Alba in Metzingen sind am Dienstagmittag Papierpaletten in Flammen aufgegangen. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot für die Löscharbeiten angerückt. Es gab fünf leichtverletzte Feuerwehrleute. Was bislang bekannt ist.

Zwei Drehleitern - die von Metzingen und die von Pfullingen - waren im Einsatz.
Zwei Drehleitern - die von Metzingen und die von Pfullingen - waren im Einsatz. Foto: Frank Pieth
Zwei Drehleitern - die von Metzingen und die von Pfullingen - waren im Einsatz.
Foto: Frank Pieth

METZINGEN. Auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs Alba in der Ziegeleistraße 19 in Metzingen ist ein Großbrand ausgebrochen. Gegen 14.30 Uhr waren die ersten Meldungen bei den Einsatzleitstellen von Feuerwehr und Polizei eingegangen, dass auf dem Gelände gelagerte Ballen mit gepresstem Altpapier und Kartonagen in Brand geraten waren. Die Feuerwehr war mit 120 Einsatzkräften und zahlreichen Fahrzeugen - darunter zwei Drehleitern - vor Ort. Obwohl die Feuerwehr den Brand gegen 16 Uhr schon unter Kontrolle hatte, löschte sie die ganze Nacht weiter.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Gegen 18 Uhr wurde die Warnung wieder aufgehoben. Nach derzeitigem Stand gab es fünf leichtverletzte Feuerwehrleute. Sie hatten sich in ihrer Einsatzkleidung wegen der großen Hitze des Feuers verbrüht oder in ihrer Atemschutz-Ausrüstung Kreislaufprobleme bekommen.

»Ein Auto von uns war gerade von einem Einsatz in der Helferstraße zurückgekommen, als ein Kleinbrand in der Ziegelstraße gemeldet wurde«, sagt Hartmut Holder. Also so etwas wie eine Mülltonne. Der Metzinger Feuerwehr-Kommandant hatte sich gewundert, als kurz danach von der Leitstelle »Zugalarm« ausgelöst wurde. Also etwas Größeres. Zugalarm bedeutet, dass die Feuerwehr einen Einsatzleitwagen, ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, ein Tanklöschfahrzeug und eine Drehleiter losschickt. »Die Mülltonne brennt aber ordentlich«, dachte sich Holder, als er von der Feuerwache aus dem Fenster schaute. Vor Ort war ihm dann sofort klar, wie ernst die Lage war.

»Das Ganze stand lichterloh in Flammen«, sagt der Metzinger Feuerwehr-Chef, der auch stellvertretender Kreisbrandmeister ist. »Der Brandherd lag acht, neun Meter von einer Wand aus Megablocks entfernt«, so Holder, »das Feuer war so heftig, dass es einfach drüber gesprungen ist.« Um zu verhindern, dass es auf die danebenliegende Halle übersprang, baute die Feuerwehr eine massive »Riegelstellung« auf - also eine dicke Wasserwand zwischen den Gebäuden, um das Feuer abzuriegeln. Für Alba ein Segen, standen in der Halle doch hochwertige Fahrzeuge, wie Holder weiß.

»Wenn das gepresste Papier erst mal brennt, kriegt man es nur schwer aus«

"So ein Feuer ist wahnsinnig heiß", sagt Hartmut Holder, "das hat knapp tausend Grad." Auf mehr als hundert Quadratmetern stand bis zu vier Meter hoch gepresstes Altpapier und gepresste Kartonagen. »Wenn das gepresste Papier erst mal brennt, kriegt man es nur schwer aus«, sagt der erfahrene Feuerwehrmann. Er vergleicht das Flammen-Inferno mit einer riesigen Klopapierrolle. Sie schichtweise von außen zu löschen, sei kein Problem. "Wenn die aber von innen raus brennt ..."

Verkehrte Welt: Über den Luxus-Läden des Metzinger Outlets zieht der Rauch des Brandes bei Alba. Schon hier stinkt es nach verbr
Verkehrte Welt: Über den Luxus-Läden des Metzinger Outlets zieht der Rauch des Brandes bei Alba. Schon hier stinkt es nach verbranntem Papier, vom Himmel regnen die ersten kleinen Asche-Fetzen. Foto: Andreas Fink
Verkehrte Welt: Über den Luxus-Läden des Metzinger Outlets zieht der Rauch des Brandes bei Alba. Schon hier stinkt es nach verbranntem Papier, vom Himmel regnen die ersten kleinen Asche-Fetzen.
Foto: Andreas Fink

Auch wenn die Flammen noch nicht aus waren, hatte die Feuerwehr den Brand gegen 16 Uhr unter Kontrolle. Schnell war ein Bagger von Alba im Einsatz, der die brennenden Papierballen auseinanderzog, um sie abzulöschen. »Die Feuerwehr wird noch massiv nachlöschen müssen«, sagt Metzingens Erster Bürgermeister Patrick Hubertz, der vor Ort war. Das bestätigt Hartmut Holder: »Wir haben es hier mit mehr als 100 Tonnen gepresstem Papier zu tun, das laufend weiter qualmt. Die Gefahr einer Rückzündung ist groß. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die ganze Nacht weiter da zu sein, das Papier auseinanderzuziehen und weiter zu löschen.« Diese Aufgabe übernahmen die Kameraden und Kameradinnen von Riederich und Grafenberg.

Entwarnung für die Anwohner gegen 18 Uhr: Fenster und Türen müssen nicht mehr geschlossen bleiben. »Wir können auch die Menschen beruhigen, die sich um das Obst an ihren Bäumen Sorgen gemacht haben«, sagt Bürgermeister Patrick Hubertz, »es kann verzehrt werden, sollte allerdings vorher gründlich mit Wasser abgewaschen werden.«

»Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die ganze Nacht weiter da zu sein«

Neben der Feuerwehr Metzingen waren auch die Feuerwehren Reutlingen und Pfullingen im Einsatz - insgesamt 120 Kräfte. Vor Ort auch die Hilfskräfte von DRK, THW und Malteser sowie die Polizei. »Unserer besonderer Dank gilt allen Rettungskräften vor Ort. Vor allem den Feuerwehrfrauen und -männern, die mit großem Einsatz und Professionalität Schlimmeres verhindert haben«, sagt Metzingens Erster Bürgermeister Patrick Hubertz.

Landrat Dr. Ulrich Fiedler macht sich vor Ort ein Bild der Lage und dankt anschließend den Einsatzkräften.
Landrat Dr. Ulrich Fiedler macht sich vor Ort ein Bild der Lage und dankt anschließend den Einsatzkräften. Foto: Andreas Fink
Landrat Dr. Ulrich Fiedler macht sich vor Ort ein Bild der Lage und dankt anschließend den Einsatzkräften.
Foto: Andreas Fink

Auch Landrat Dr. Ulrich Fiedler, den der Kreisbrandmeister informiert hatte, war froh und dankbar: »Immer wieder habe ich bei solchen Einsätzen größten Respekt für das reibungslose und hervorragende Zusammenwirken unterschiedlicher Feuerwehren und Kräfte aus unserem Landkreis.« (GEA)