DETTINGEN/METZINGEN. Wir schreiben den 16. September 2000. Die einstmals rentable Dettinger Buslinie 101 fährt inzwischen hohe Verluste ein. Waren es im Jahr 1997 8.000 D-Mark, die von der Kommune zugeschossen werden mussten, sind es mittlerweile 93.000 Mark, die durch den Ticketverkauf nicht mehr gedeckt sind. Dessen ungeachtet, will der Dettinger Gemeinderat an der Linie festhalten und das Defizit in voller Höhe tragen. Festgehalten haben auch die Metzinger Pfadfinder: nämlich an einem Traum, dem Traum vom eigenen Heim, den sie sich jetzt erfüllt haben.
"Seit vier Jahren arbeiteten jeden Samstagmorgen und Montagabend – insgesamt 25.000 Stunden – aktive Mitglieder der Metzinger Pfadfinder an ihrem ›Heim‹ auf dem Auchtert. Nun kann endlich das großer Eröffnungsfest steigen. Den ›Grundstein‹ fürs Projekt legte der Lions-Club, der den Pfadfindern ein altes Gemeindehaus in Schornbach bei Schorndorf angeboten hat. Und diese griffen zu. Sie zerlegten das Gebäude innerhalb von drei Wochen und transportierten es auf Lastwagen nach Metzingen, um es dort wieder aufzubauen.
Das erwies sich als schwierig. Manche Teile waren nicht mehr verwendbar. So gebrauchte man nur das Dach aus Schornbach und schickte die Seitenteile zu einem Auswandererpärchen nach Spanien, das meinte, damit ein Wohnhaus bauen zu wollen. Weitere Schwierigkeiten bereitete der Boden. Dieser bekam während der langen Bauzeit viel Regen ab, lief deshalb Gefahr zu faulen und ist schließlich betoniert worden. Auch finanzielle Probleme tauchten auf und zögerten die Bauzeit hinaus."
Doch woher kam das Geld eigentlich? »Zu 80 Prozent aus Altpapiersammlungen der Metzinger Pfadfinder. 15 Prozent der Kosten konnten mittels Spenden gedeckt werden und die restlichen fünf Prozent wurden über Mitgliedsbeiträge beglichen.« (GEA/ekü)