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Heute vor 25 Jahren in der Region: Tierischer Kindersegen

METZINGEN/PLIEZHAUSEN. Wir schreiben den 23. September 2000. Die Äste der Obstbäume im Ermstal brechen fast unter der Last reifer Früchte. In diesem Jahr übertrifft die Apfel- und Birnenernte alle Erwartungen. Rund tausend Zentner werden täglich allein in der Neuhäuser Mosterei Reusch abgeliefert. Zum Vergleich: Im September 1999 waren es 300 bis 400 Zentner. Unvergleichlich hingegen etwas anderes: der Nachwuchs von Familie Beer aus Pliezhausen.

"Pliezhausen ist neuerdings um fünf kleine Erdenbürger reicher – die ›eigentlich‹ gar nicht sein dürften, wie ein Experte der Stuttgarter Wilhelma meinte, als er vom tierischen Kindersegen im Hause Beer erfuhr. Denn die fünf Winzlinge haben eine Rotwangenschmuckschildkröte zur Mama (Maxi) und eine Gelbwangenschmuckschildkröte zum Papa (Moritz). Beide Elterntiere gehören zwar zur selben Gattung, aber zu verschiedenen Wasserschildkrötenarten (…).

Vor Jahren hatte die Pliezhäuser Familie schon einmal eine Schildkröte gehabt, die sich ein Raubvogel nach zwei Tagen im sorgsam umzäunten Gartenteich zum Nachtisch geholt hatte. Deshalb war klar: Wenn wieder eine Schildkröte, dann im Aquarium. Bekannte haben dann zwei ausgesetzte Schildkröten gefunden, und die Beers gaben ihnen ein neues Zuhause.

Ursprünglich wiesen verschiedene Anzeichen darauf hin, dass die beiden Tiere das gleiche Geschlecht haben, wenn auch nicht klar war, welches. Im Frühling begann dann das Theater. Der Rotwängler wollte ausbrechen, und die Familie musste das Aquarium verbarrikadieren, um seinem gewaltigen Freiheitsdrang Grenzen zu setzen. Damals erfolgte der erste Anruf bei der Wilhelma. Von dort hieß es, es sei Paarungszeit, der junge Schildkrötenmann suche ein ›Weible‹. In zwei Monaten habe sich das wieder beruhigt." Als das vermeintliche "Männle" dann aber Eier legte … (GEA/ekü)