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Reutlinger Geschichtsverein: Neues Programm gibt spannende Einblicke

Das neue Halbjahresprogramm des Reutlinger Geschichtsvereins liegt vor. Beginn ist nach den Sommerferien

Gustav Adolf Rieth (rechts) in Aktion: Exkursion mit dem Reutlinger Geschichtsverein zur Grabungsstätte Runder Berg bei Urach, 1
Gustav Adolf Rieth (rechts) in Aktion: Exkursion mit dem Reutlinger Geschichtsverein zur Grabungsstätte Runder Berg bei Urach, 1971. Foto: Stadtarchiv
Gustav Adolf Rieth (rechts) in Aktion: Exkursion mit dem Reutlinger Geschichtsverein zur Grabungsstätte Runder Berg bei Urach, 1971.
Foto: Stadtarchiv

REUTLINGEN. Druckfrisch, aber auch online verfügbar, liegt das neue Halbjahresprogramm des Reutlinger Geschichtsvereins vor. Gleich nach der Sommerpause gibt es wieder Gelegenheit für viele spannende geschichtliche Einblicke.

Den Anfang macht am Dienstag, 16. September, die Freiburger Archäologin Dr. Andrea Bräuning mit einem Lebensbild des in Reutlingen geborenen Denkmalpflegers, Künstlers und Prähistorikers Gustav Adolf Rieth. Der Schwiegersohn Laura Schradins, eine der bekanntesten früh politisch engagierten Frauen in Württemberg, wuchs in der Tübinger Vorstadt auf und begleitete intensiv die kulturelle und wissenschaftliche Entwicklung auf dem Feld der Vor- und Frühgeschichte zwischen den Weimarer Jahren und der Bundesrepublik. Nach 1945 prägte Rieth die Denkmalpflege im Land. Die Referentin hat viele neue Quellen dazu ans Licht gebracht.

Gemeinsam widmen sich im Herbst der Reutlinger und der Pfullinger Geschichtsverein dem Thema Klöster, Adel und Städte im Echaztal während des »Reichskrieges« zu Beginn des 14. Jahrhunderts. In Reutlingen wird der Historiker und Archivar Dr. Erwin Frauenknecht am Dienstag, 14. Oktober, über Graf Eberhard I. von Württemberg und seine Unterstützer in dieser Auseinandersetzung sprechen, die ums Haar den Gang der Geschichte des Landes völlig verändert hätte.

Vernachlässigte Opfergruppe

Wieder in die jüngste Vergangenheit führt der Vortrag des Konstanzer Medizinhistorikers Dr. Sebastian Wenger am Donnerstag, 13. November. Sein Thema, die Zwangseinweisungen von sogenannten »Asozialen« in das Arbeitslager Buttenhausen durch das städtische Fürsorgeamt während der 1930er- und 40er-Jahre, geht auf ein von der BruderhausDiakonie angestoßenes Buchprojekt zurück. Bei dieser Veranstaltung wird auch auf den oft schwierigen Umgang mit dieser lange vernachlässigten Opfergruppe eingegangen.

Den Abschluss machen zwei Vorträge im Dezember. Dr. Karl Kleinbach befasst sich mit Bemühungen zum Bürokratieabbau in Württemberg, nicht nur ein Thema von heute, sondern auch eine mit harten Bandagen geführte Diskussion im jungen Königreich Württemberg, bei der der Reutlinger Friedrich List eine nicht unwichtige Rolle spielte.

Stadtarchivar Dr. Roland Deigendesch wird am Freitag, 5. Dezember in Bronnweiler zur Kirchengeschichte im einst reichsstädtischen Gebiet vor der Reformation sprechen. Der Vortrag dient der Unterstützung des Fördervereins Marienkirche Bronnweiler bei der Erhaltung dieses baugeschichtlichen und historischen Juwels. Dabei wird auch auf die erste schriftliche Erwähnung dieser und weiterer Kirchen in der Region vor 750 Jahren eingegangen.

Die gemeinsam mit der Volkshochschule vorbereiteten Fahrten des Geschichtsvereins führen zu historisch und kulturell bemerkenswerten Orten in der Region, angefangen mit einer Fahrt zum »Heidengraben« im Oktober, dem größten keltischen Oppidum in Mitteleuropa, bis hin zu einer zweitägigen Adventsausfahrt nach Mainz von Samstag, bis Sonntag, 13. bis 14. Dezember. Das ausführliche Programm gibt es bei der Geschäftsstelle des Geschichtsvereins im Stadtarchiv und online. (eg)

www.reutlinger-geschichtsverein.de