TÜBINGEN. Zunächst hatten verschiedene Gruppierungen damals friedlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite gegen das Tagblatt-Forum im Kino Museum demonstriert, ehe es dann plötzlich zu einer Straßenblockade kam und viele Demonstranten versuchten, in das Gebäude zu gelangen. Es kam zu Rangeleien mit Polizei und Sicherheitsdienst, Journalisten und Teilnehmer kamen nur unter Polizeischutz durch die Reihen der Blockierer. Viele Interessierte versuchten es erst gar nicht und verzichteten angesichts der Tumulte auf den Besuch des Podiums.
Ermittlungsverfahren eingeleitet
Inzwischen wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Tübingen nach der Auswertung von Berichten der Polizei zum Geschehen rund um die Podiumsdiskussion ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Dabei geht es um die Nötigung der (teils verhinderten) Podiumsbesucher, aber auch um die Rangeleien, die sich die Demonstranten der Antifa-Szene mit den Sicherheitskräften geliefert haben.
Versuchte Körperverletzung sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt stehen hier im Raum. »Es wird hinsichtlich aller in Betracht kommender Delikte ermittelt«, bestätigt Staatsanwalt Lukas Bleier, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Tübingen.
Kriminalpolizei nimmt Zeugenaussagen entgegen
Dabei richten sich die Vorwürfe gegen die bislang unbekannten Blockierer des Eingangs zur Podiumsdiskussion. Besonders schwierig ist hierbei offenbar, die einzelnen Tatvorwürfe konkreten Einzelpersonen zuzuordnen und diese zu identifizieren. Weitere Einzelheiten zum Stand der Ermittlungen gab Pressesprecher Bleier nicht bekannt. Sicher ist nur, dass nicht gegen die Organisatoren der Demonstration ermittelt wird. »Bislang liegen uns noch keine Erkenntnisse vor, die einen Anfangsverdacht gegen die Organisatoren rechtfertigen würden«, erklärt Staatsanwalt Bleier. Mögliche Zeugen und Betroffene können sich indes an die Kriminalinspektion 6 der Kriminalpolizei Tübingen wenden. (GEA)