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Metzingen: Mehr als 7.300 Maultaschen für den guten Zweck gekocht

Metzinger Kolpingsfamilie verwöhnt mit 7.307 Maultaschen. Pfarrer Antonio Rodriguez Rivas erstmals dabei.

Pfarrer Marco Antonio Rodriguez Rivas (links) pellte in fröhlicher Runde zum ersten Mal Kartoffeln für den Salatteller beim Maul
Pfarrer Marco Antonio Rodriguez Rivas (links) pellte in fröhlicher Runde zum ersten Mal Kartoffeln für den Salatteller beim Maultaschenessen. Foto: Mara Sander
Pfarrer Marco Antonio Rodriguez Rivas (links) pellte in fröhlicher Runde zum ersten Mal Kartoffeln für den Salatteller beim Maultaschenessen.
Foto: Mara Sander

METZINGEN. Für die einen ist es die Qualität der von der Metzinger Kolpingsfamilie und Freunden handgefertigten Maultaschen, für die anderen die Gemeinschaft, zweimal im Jahr zum Maultaschenessen in den Bonifatiussaal zu kommen, wie erst vor Kurzem. Für alle aber ist es der gute Zweck, den sie gerne unterstützen, denn der Erlös aus der Aktion ist zu gleichen Teilen für die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe Würzburg, die Leprastation in Brasilien und seit einiger Zeit auch für lokale Projekte bestimmt.

»Wir möchten ganz besonders kleinere Projekte in und um Metzingen unterstützen, die sonst weniger bedacht werden«, erklärt dazu Oliver Schnepf, Vorsitzender der Metzinger Kolpingsfamilie. Er ist auch Ansprechpartner für Bewerbungen von Vereinen und Gruppen.

Ohne Flohmarkt

Bei ihm kann sich auch jeder melden, der gerne bei der nächsten Aktion im Januar mithelfen möchte, um am Sonntagmorgen ab 7 Uhr in froher Runde 125 Kilogramm Kartoffeln zu pellen, so wie Pfarrer Marco Antonio Rodriguez Rivas am Sonntag. Er war zum ersten Mal dabei, da er erst seit April in Metzingen ist. Da er ursprünglich aus Venezuela kommt, wo Spanisch gesprochen wird, kannte er den Ausdruck »Augen« bei Kartoffeln noch nicht. Das änderte sich schnell durch die Gespräche miteinander.

Kommunikation und Gemeinschaft sind wesentliche Beweggründe, immer wieder mitzumachen für die Ehrenamtlichen, die nicht Mitglied der Kolpingsfamilie sein müssen. Eine anonyme Spende 1971 mit der Auflage, dieses Geld durch verschiedene Aktionen zu vermehren, um damit Leprakranken zu helfen, ist der Ursprung des traditionellen Maultaschenessens. Das trägt entscheidend dazu bei, dass bereits mehr als 600.000 Euro zur Bekämpfung von Lepra und Tuberkulose gespendet werden konnten.

Dieses Mal wird der Flohmarkterlös fehlen, denn ein Flohmarkt oder andere Aktionen sind im Eingangsbereich nach den aktuellen Vorschriften für Brandschutz derzeit nicht mehr möglich. Dieses Mal wurden aus 115 Kilogramm Hackfleisch, 35 kg Brät, 85 kg Hartweizendunst, 600 Eiern und 50 kg Zwiebeln 7.307 Maultaschen produziert und mit 10 kg Siedfleisch und 15 kg Suppenknochen die kräftige Brühe dazu hergestellt. Die Abläufe sind präzise geplant, jeder hat eine bestimmte Aufgabe, vom Einkauf bis zum Abwasch. Die einen produzieren Maultaschen, andere schnippeln Salatzutaten oder servieren beispielsweise.

Im Januar nächste Gelegenheit

Es wäre kein Problem, alle Maultaschen ruckzuck im Straßenverkauf abzugeben, aber genau das ist nicht der Sinn der Sache, denn im Mittelpunkt steht das gemeinsame Essen mit dem »Wir-Gefühl« für den guten Zweck. Darum ist nur ein Teil der Maultaschen für den Straßenverkauf bestimmt.

Nächste Gelegenheit, die Maultaschen zu essen, ist am letzten Sonntag im Januar 2026, dem Welt-Lepratag. Nächste große Gelegenheit die Kolpingsfamilie in Aktion kennenzulernen, ist der Weihnachtsmarkt in Metzingen und mit Gelegenheit zu spenden. (mar)

 

oliver.schnepf@kolping-metzingen.de

www.vor-ort.kolping.de/ kolpingsfamilie-metzingen